Das Linzer Bier gehört zur Stadt
Lange wurde in Oberösterreichs Hauptstadt "Linzer Bier" gebraut. Wir sind stolz auf diese Tradition und Herkunft. Der historischen Rezeptur aus der alten Poschacher Brauerei nachempfunden, lassen wir den Bierstil von einst aufleben.
Hinter dem Linzer Bier steht eine bewegte Geschichte, die seit Anbeginn von großen Visionen und Ehrgeiz getragen wurde. Sie beginnt 1638 mit der Eröffnung des Stadtbrauhauses an der Brauhauslände – heute allen Linzer:innen als “Untere Donaulände” bekannt. 1869 kaufen die Brüder Hatschek das Stadtbrauhaus. Sie errichten später eine neue Brauerei in der Kapuzinerstraße, die ab 1892 “Linzer Aktien Brauerei” heißt.
Nicht weit davon entfernt kauft Josef Poschacher im Jahr 1854 die ehemalige Herrschaftsbrauerei Lustenfelden in Lustenau, in der heutigen Poschacherstraße. Damals ist Lustenau noch ein Vorort von Linz. Als dieser Vorort 1873 eingemeindet wird, hat die Stadt ein herrliches Luxusproblem: zwei Brauereien.
1921 kommt es zur Vereinigung der “Linzer Aktien Brauerei” und der Poschacher Brauerei. Die Poschacher Brauerei übernimmt die Biererzeugung und das Bier heißt einheitlich “Linzer Bier”.
Der zweite Weltkrieg setzt Stadt und Brauerei schwer zu. Doch trotz 350 Bombentreffern wird der Braubetrieb nach Kriegsende rasch wieder aufgenommen. Kein Wunder! Die Industriestadt wächst und damit auch der Durst. Um diesem steigenden Bierbedarf gerecht zu werden, wird die Flaschenfüllerei erweitert, die Lagerkeller-Kapazitäten werden vergrößert und die altgedienten Holzfässer werden durch moderne Lagertanks ersetzt.
Bis Ende der 60er Jahre trinkt man in Oberösterreich nördlich und südlich der Donau sowie in Teilen Niederösterreichs “Linzer Bier” – und das in unzähligen Varianten und Sorten: vom “Goldquell” über das “Spezial Dunkel” bis zum “Doppelmalz”. Auch Spezialabfüllungen wie das “Weihnachtsbräu” oder das “Osterbräu” erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch mit dem Ende des Braubetriebs in Linz verschwindet auch die beliebte Marke.
Erst 2017 wird das Linzer Bier wiederbelebt! Bei der Wiedereinführung ist man sich der langen Tradition und starken Verbundenheit zur Stadt und den Menschen, die in ihr wohnen, durchaus bewusst. Getragen von der Idee den Linzern und Linzerinnen ihr Bier zurückzubringen, will man sich nicht nur auf die vorhandene Geschichte berufen. Auf Basis historischer Rezepte gelingt es, den traditionellen Bierstil nachzuempfinden und den Geschmack von einst aufleben zu lassen.
Die Idee, sich bei der Wiederauflage von Linzer Bier von der Originalrezeptur von 1921 inspirieren zu lassen, stammt vom Linzer Diplom-Braumeister Martin Simion. Er ist maßgeblich an der Wiedereinführung des Linzer Bieres beteiligt ist.
Mit der Eröffnung der Linzer Brauerei im Jahr 2022 ist Linz wieder stolze Braustadt.
erste Erwähnung eines "Linzer Stadtbräuhauses"
Linz: Eröffnung des Stadtbrauhauses an der Donaulände, damals noch Brauhauslände
Lustenau: Josef Poschacher übernimmt die Herrschaftsbrauerei Lustenfelden in Lustenau (heutige Poschacherstraße) und baut diese kontinuierlich aus.
Linz: Die Brüder Hatschek kaufen das Stadtbrauhaus.
Lustenau wird eingemeindet. Die Stadt hat auf einen Schlag zwei Brauereien: die von Josef Poschacher und die der Brüder Hatschek.
Die Brüder Hatschek bauen eine neue Brauerei in der Kapuzinerstraße.
Umwandlung der Hatschek-Brauerei in die “Linzer Aktien Brauerei”.
Vereinigung der beiden Brauereien.
Ende des Braubetriebs in Linz.
Abriss des ehemaligen Sudhauses.
Linzer Bier erstmals wieder bei ausgewählten Wirten erhältlich.
Linzer Bier “Original”, inspiriert von der alten Rezeptur, in der Ausschank und im Einzelhandel erhältlich.
Beginn der Bauarbeiten für die Linzer Bier Brauerei mit Braulokal in der Tabakfabrik.
Eröffnung der Linzer Brauerei und des Braulokals “zur Liesl”.